Frage:
Die Restnutzungsdauer einer Immobilie gibt an, für wie lange diese voraussichtlich noch in ihrer aktuellen Form genutzt werden kann, bevor entweder ein Abriss oder umfangreiche Renovierungsarbeiten erforderlich sind.
Die Rolle der Restnutzungsdauer wird dann wichtig, wenn Sie sich eine der folgenden Fragen stellen:
- Was passiert nach Ablauf der Restnutzungsdauer?
- Wie wirkt sich die Restnutzungsdauer auf die Grundsteuer aus?
- Was bedeutet Restnutzungsdauer bei einem Haus?
Antwort:
Die Ermittlung der Restnutzungsdauer einer Immobilie spielt aus steuerlicher Betrachtung eine wichtige Rolle. Denn eine kürzere Restnutzungsdauer ermöglicht eine schnellere Abschreibung der Kosten und kann somit zu einer Verringerung der jährlichen Steuerbelastung führen.
Grundsätzlich gilt: Je geringer die Restnutzungsdauer einer Immobilie ist, desto weniger Steuern fallen an.
Vom Gesetzgeber wird dabei eine pauschale Abschreibungsdauer vorgegeben, die vom Baujahr der Immobilie abhängt:
- Baujahr bis 1924: 40 Jahre
- Baujahr von 1925 bis 2022: 50 Jahre
- Baujahr ab 2023: 33 Jahre
Daraus lässt sich die Höhe der jährlichen Abschreibung bzw. der AfA-Satz (Absetzung für Abnutzung) ableiten:
- Baujahr bis 1924: 2,5 % pro Jahr
- Baujahr von 1925 bis 2022: 2,0 % pro Jahr
- Baujahr ab 2023: 3,0 % pro Jahr
Neben dem Baujahr spielen jedoch noch einige weitere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Berechnung der Restnutzungsdauer:
- Art der Immobilie
- Modernisierungsgrad der Immobilie
- Etwaige Gebäudeschäden der Immobilie
- Zeitgemäße Nutzung der Immobilie
- möglichen Nachfolgenutzungen der Immobilie
In vielen Fällen fällt die tatsächliche Restnutzungsdauer einer Immobilie daher kürzer aus als durch die pauschale Abschreibungsdauer vorgegeben. Aus genau diesem Grund ist die Berechnung der korrekten Restnutzungsdauer relevant.